Maximieren der Verstärkungsstrukturen in einer Beschallungsanlage
Quelle: dbx_Driverrack_PA_bedienungsanleitung.pdf S. 48-50 »» dbx – Herstellerseite »»
Funktioniert auch wenn man KEINE Driverack-PA von dbx benutzt …
In einem herkömmlichen, traditionellen System wurde ihr Signal aus dem Mischer in
einen EQ geführt werden, dann in einen Kompressor und einer Frequenzweiche mit
einem Pegelregler. Nach der Frequenzweiche wurden viele verschiedene Filter
angewendet, die die Wiedergabe der Lautsprecher verbessern sollten. An dieser
Stelle konnte man des weiteren Limiter finden, die die Lautsprecher vor Pegelspitzen
und Übersteuern schützen sollten. Ihre aktiven Lautsprecher spielen als letztes Glied
in der Kette die wichtigste Rolle, da sie das Höchstmass an Verstärkung, ganz
gemäß ihrer Aufgabe, liefern. Sollten Ihre Lautsprecher nicht korrekt eingestellt sein,
nutzen Sie das Potential Ihres Systems nicht aus.
Ein kritischer Punkt in der Systemeinstellung ist das maximieren der
Verstärkungsstruktur. Die Verstärkung sollte so eingestellt werden, dass alle
eingebundenen Geräte am gleichen Punkt übersteuern; die
Nebengeräuschentwicklung sollte dabei ein absolutes Minimum betragen. Oft
werden PA-Systeme mit voll aufgedrehten Leistungsverstärkern eingestellt, weil man
glaubt, dass dies der einzige Weg ist, die Leistung des System voll auszuschöpfen.
Verstärker sind jedoch Geräte mit festeingestelletem »Gain«, indem man den Eingang
eines Verstärkers runterregelt, verändert man nicht die potentielle Ausgangsleistung
des Verstärkers. Man braucht lediglich mehr Volt am (Verstärker)Eingang, um das
volle Potential des Verstärkers auszuschöpfen. Viele Verstärker übersteuern bei
einem Eingangssignal von mehr als +6 dB, sobald die Eingangspegel voll aufgedreht
sind. Viele Mischer können jedoch ein Signal von +18 dB liefern, bevor sie
übersteuern. Das bedeutet rein rechnerisch, dass sie +12 dB an Headroom opfern,
sollte ihr Verstärker voll aufgedreht sein. Dies hat zur Folge, dass das
Nebengeräuschverhalten schlechter ist und das System wesentlich schneller an
seine Grenzen kommt und übersteuert. Indem Sie den Eingangspegel Ihrer
Verstärker angemessen einstellen, holen Sie mehr aus Ihrem System heraus.
Ein Weg um Ihr System für maximale Verstärkung einzustellen, ist das korrekte
Einpegeln unter Zuhilfenahme der Übersteurungsanzeigen am Verstärkereingang,
und der Pegelanzeige am Mischer, sowie den Pegelanzeigen am DriveRack PX und
der aktiven Lautsprecher. Schließen Sie hierfür den Ausgang Ihres Mischers an die
Eingänge des DriveRack PX an, und schließen Sie die Ausgänge des DriveRack PX
an die Eingänge der aktiven Lautsprecher an. Stellen Sie Ihr DriveRack PX gemäß
der verwendeteten Lautsprecher ein. Stellen Sie sicher, dass die Ausgangs-Limiter
des DriveRack PX ausgeschaltet sind.
Lassen Sie nun ein kontinuierliches Signal,
etwa ein Rosa Rauschen oder einen Sinuston (diese Art von Geräuschen finden sie
auf vielen Test CDs), durch Ihren Mischer laufen. Drehen Sie die Lautstärke Ihres
Mischers nun soweit auf, bis die Anzeige anfängt zu übersteuern. Sollte es keine
Übersteuerungsanzeige an Ihrem Mischer geben, benutzen Sie die Hauptanzeige.
Die meisten Hersteller von Mischpulten verwenden rote LED Anzeigen, um das
Einsetzen einer Übersteuerung kenntlich zu machen. Sind Sie im
Übersteuerungsbereich (um genau zu sein, an der Schwelle, an der die
Übersteuerung stattfindet), drehen Sie die Eingangskontrolle ein wenig zurück, bis
die Anzeige nicht mehr rot aufleuchtet.
Drehen Sie nun die Pegelkontrolle an Ihren
Aktivlautsprechern soweit auf, bis sie anfangen zu übersteuern. Auch hier drehen Sie
danach die Kontrollen so weit zurück, bis die Übersteuerungsanzeige nicht mehr
leuchtet. Sollte die oberste rote LED am DriveRack PX leuchten, müssen Sie den
Ausgang Ihres Mischpultes, welches an den Eingang des Driverack PX angeschlossen ist,
etwas zurückfahren. Sollte die oberste rote LED des Ausgangs am DriveRack PX
leuchten, müssen Sie diesen Pegel verringern (lesen Sie hierzu in der Sektion 5.5
nach – Bitte beachten Sie, dass wenn Sie den Ausgang des DriveRack PX verringern,
müssen, Sie die Eingangskontrollen an den Aktiv Lautsprechern wieder einpegeln,
gemäß der Beschreibung in diesem Absatz). Sie haben gerade die
Verstärkungsstruktur Ihres Systems maximiert! Diese Einstellung sollte Ihnen eine
maximale Verstärkung ohne Übersteuerung liefern. Ein anderer Weg das
grundlegende Problem auszudrücken ist, dass wenn Ihr Mischerausgang
übersteuert, übersteuern auch Ihre Aktivlautsprecher.
Haben Sie einmal den Übersteuerungspunkt Ihrer Aktivlautsprecher gefunden,
können Sie sich die Stellung der Regler markieren, und die Regler ein wenig, nämlich
zu dem Punkt zurückdrehen, an dem es keine Übersteuerung mehr gibt. Sie können
nun die Ausgangs-Limiter des DriveRack PX benutzen, um Ihre Lautsprecher vor
Übersteuerung zu schützen, egal was Sie am Mischer »treiben«. Nun, da Ihre
Lautsprecher am Übersteuerungspunkt angekommen sind, gehen Sie auf die Limiter-Seite des DriveRack PX und schalten Sie die Limiter für die entsprechenden
Ausgänge ein. Stellen Sie sicher, dass der Schwellenwert voll aufgedreht auf +20 dB
steht. Regeln Sie als nächstes den Schwellenwert am DriveRack PX soweit runter bis
die Übersteuerungsanzeige an den Lautsprecher erlischt. An diesem Punkt haben
Sie erfolgreich die Ausgangs-Limiter eingestellt, so dass Ihre Lautsprecher nicht mehr
in den Übersteuerungsbereich kommen können, egal was am Eingang anliegt.
Wiederholen Sie den Vorgang an jedem Ausgang den Sie benutzen. Benutzen Sie ein
Sinussignal um ihre Lautsprecher zum Übersteuern zu bringen, stellen Sie sicher,
dass die Sinuskurve innerhalb des Frequenztbandes liegt, in dem Sie arbeiten.
Haben Sie einmal alle Limiter eingestellt, können Sie die Regler an Ihren
Lautsprechern wieder in die Stellung zurücksetzen, die Sie vorher markiert haben
(um genau zu sein, leicht darunter). Der Wizard stellt automatisch die Limiter
basierend auf Ihrer Lautsprecherauswahl ein. Weil es aber leichte Schwankungen in
den Bauteilen von Lautsprechern geben kann, kann es sein, dass Sie die Limiter
nachjustieren müssen, um sicher zu stellen, dass sie korrekt eingestellt sind.